Haushaltsrede 2017
Der Odenwald liegt im Osten. Zwar nur im Osten des Kreises Bergstraße, aber der Vergleich zur Entwicklung in den neuen Bundesländern drängt sich schon irgendwie auf: Auch hier setzten führende Politiker nicht auf Aufbau von einer durchdachten Infrastruktur und der Schaffung von zukunftsorientierten Arbeitsplätzen, sondern favorisierten trotzig angesichts kaum berauschender Touristenzahlen mancherorts die Entwicklung zum Freizeitpark.
Bei uns prägt Siegfrieds Rache, östlich von Heppenheim, die Kulturlandschaft. Mittlerweile lauern Drachen an jeder Ecke. Umbenannte Wanderwege wie z.B. der Nibelungensteig oder auch die Sommerrodelbahn sollen, bzw. locken Besucher. Reicht ja auch, wohnen kann man ja auch wo anders. Da müssen wir jetzt nur noch warten, bis die Entvölkerung der strukturschwachen Gebiete so weit fortgeschritten ist, dass man vielleicht ein paar Talkessel flutet und als weitere Attraktion noch eine Seenlandschaft zu bieten hat.
Einstweilen fährt man im Odenwald noch nicht Boot, nein……man fährt Draisine. Die Seniorin die von Wald-Michelbach nach Weinheim zum Facharzt muss, der Pendler, der immer weitere Wege zum Arbeitsplatz in Kauf nimmt, der Jugendliche der wegen eines Ausbildungsplatzes oder zur Berufsschule meist mindestens bis an die Bergstraße fährt – sie alle sind ja Gott sei Dank aufgrund einer Innovation nicht mehr länger vom Bus-Gegondel über unsere Odenwälder Serpentinen, bzw. von unseren übelasteten Straßen abhängig, sondern können über die Strecke der ehemaligen Überwaldbahn strampeln und als netten Nebeneffekt Fitnessstudios überflüssig werden lassen.
Klingt spaßig, ist es aber leider nicht! Wir alle kennen die Entwicklung: Die an Fernstrecken- und Güterverkehr orientierten Bundesbahn, vernachlässigt nun seit Jahr und Tag die Nebenstrecken, ließ schlecht ausgestattete Züge nach ausgedünntem Fahrplan fahren und legte schließlich die nicht mehr lukrativen Verbindungen still. Der öffentliche Nahverkehr auf der Schiene, in die Verantwortung der Länder und Kreise abgeschoben, kam in vielen ländlichen Gebieten völlig zum Erliegen. Somit kam auch für die Strecke von Mörlenbach nach Wald-Michelbach das Aus.
In den darauffolgenden Jahren stiegen aber nicht nur die Benzinpreise, sondern auch das Bewusstsein über die katastrophalen Folgen wachsenden Autoverkehrs und viele vernunftbezogene Menschen begannen über die Wieder-Inbetriebnahme dieser Bahnlinie zu kämpfen. So kamen tatsächlich gute Konzepte zustande, die über die Weschnitztalbahn zwischen Weinheim und Fürth einen Anschluss an das S-Bahn Verkehrsnetz und damit einen durchgehenden Schienenverkehrsweg bis Mannheim vorsahen. Aber nein, stattdessen schleppen wir lieber weiterhin die Draisine durch.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
auch wird DIE LINKE nicht müde, insbesondere seit Schließung des Lindenfelser Krankenhauses und dem fehlenden Willen seitens Kreis und Land die Klinik erhalten zu wollen, auf die dahinsiechende medizinische und ärztliche Versorgung im ländlichen Raum hinzuweisen. Das -Netzwerken- ist modern und salonfähig geworden, Projekte wie NOVO zeugen von Aktionismus, leider wenig ergebnisreich. Das beständige Hauptproblem ist doch, zeitnah Nachfolgeszenarien für die ausscheidenden Landärzte zu finden! Nehmen wir das Projekt „Landpartie 2.0“, dieses braucht mindestens zehn Jahre bis möglicherweise ein Effekt in Form von niederlassungswilligen Landärzten zu erzielen ist, oder nehmen wir das Konzept des Weiterbildungsverbundes welches auf Assistenzärzte abzielt, die Allgemeinmediziner werden wollen. Auch bei diesem Weiterbildungsverbund gehen mindestens fünf bis sieben Jahre ins Land. Im Vergleich zu 2016 sind 2020, 23 Prozent der Hausarztsitze neu zu besetzen. Hierfür bieten die bisherigen Aktivitäten und dazu zählt auch NOVO, keine Lösung um einer Verschlechterung der ärztlichen Grundversorgung rechtzeitig entgegen zu wirken.
Und beim Thema Energie komme ich mindestens genauso ins Grübeln und frage mich, warum man sich auf Kreisebene nicht in der Verantwortung sieht, die Gemeinden im Sinne eines Bergsträßers Gesamtkonzept zusammenzufassen. Man überlässt es den Gemeinden, die jede für sich, vor sich hin wurschteln und eigene Ziele definieren. Dabei wäre es doch so einfach, wenn man nur wollte. Beispiele dafür gibt es zur Genüge Aber, man will nicht, man versperrt sich gegen ein Kreisweites-Energiekonzept, welches in besonderer Weise notwendig wäre, um energetische- und Klimaschutzüberlegungen, in die kommunale und regionale Entwicklung zu integrieren. Dabei sollten durch das Energiekonzept sowohl Anreize geschaffen werden die Klimaschutzziele zu erreichen aber auch Einschränkungen ausgesprochen werden, um nachteilige Entwicklungen zu schwächen oder gar auszuschließen, wie es sich z.B. gerade bei den Protesten zum Ausbau der Windkraft, insbesondere in der ländlichen Region, zeigt. Aber nein, man will ja nicht, man erklärte kurzerhand den Antrag von der LINKEN Fraktion für überflüssig um weiter untätig bleiben zu können und bloß nicht die Zukunft zu gestalten.
Und was gibt es zur finanziellen Situation zu sagen:
2017 | 2018 | Steigerung |
191.532.732 | 210.370.150 | 18.837.418 Euro |
Fakt ist, die Gemeinden werden durch die Kreis- und Schulumlage gegenüber 2017 in der Summe um ca. 19 Mio., oder um rund 9 Prozentpunkte mehr belastet werden. So steigt dadurch das Defizit z.b. in meiner Heimatgemeinde Wald-Michelbach, im Verhältnis zum KFA, um 300.000 Euro auf rund 500.000 Euro gegenüber den Vorjahr weiter an.
Ein 500.000 Euro höheres Defizit, dass die Gemeinde durch Einsparungen oder Gebührenerhöhungen wieder ausgleichen muss. Eine Verringerung der Kreisumlage um 0,8% ist nach Auffassung der Linken eine übliche symbolpolitische Vorgehensweise, die die Gemeinden nicht wirklich entlastet. Eine wesentliche Entlastung des Haushaltes stellt der historische niedrige Zinssatz dar. Die Aufwendungen für Zinsen sind um 39 Prozentpunkte gefallen, ohne, dass die Gesamtschulden wesentlich reduziert werden konnte. Nimmt man alles zusammen, die Mehr-Einnahmen, die Belastung der Gemeinden und den Zins-Effekt, muss man sich die Frage stellen, ob diesen Haushalt nicht auch der Kassenwart vom Kegelklub hinbekommen hätte?
Die andere nicht unerhebliche Seite der Medaille ist, dass die Banken und Sparkassen dutzende Filialen geschlossen haben, was wieder die Bürger in der ländlichen Region betrifft. So wurden auch die Filialen der Sparkasse Starkenburg im Birkenauer Ortsteil Nieder-Liebersbach und im Wald-Michelbacher Ortsteil Schönmattenwag geschlossen, was letztendlich auf den starken Kostendruck durch die Niedrigzinsen zurückzuführen ist.
Und eines ist sicher, dass aufgrund der vorherrschenden Sparpolitik auch in Zukunft die Prognose lauten wird, dass es so schnell keinen Zinsanstieg geben wird, was weiter zu Lasten der Sparverträge und Altersvorsorge der Bürger geht.
Beispiele für eine Politik die vollkommen am Bürger vorbei geht gibt es ausreichend, wir produzieren selbst enttäuschte Bürgerinnen und Bürger, die ihrem Unmut mit ihrem Wahlverhalten Ausdruck verleihen.
Antrag - Echte Arbeitslosenzahlen
Sehr geehrter Herr Vorsitzender, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen,
Schlechte Meldungen sind das was sie sind: Unbeliebt! Aus diesem Grund kann man es fast nachvollziehen, wenn man schlechte Nachrichten nicht ganz so schlecht der Öffentlichkeit präsentiert. Doch es sollte tunlichst unterschieden werden, ob es nicht manchmal einfach notwendig wäre Fakten offen und ehrlich zu transportieren um adäquat, gerade kommunalpolitisch, damit arbeiten zu können.
Ich für meinen Teil möchte schon wissen, wer und wie viele Bürgerinnen und Bürger derzeit wirklich arbeitslos sind und zwar unabhängig ob derjenige aktuell z.B. einen Computer- oder Sprachkurs besucht.
Auch Kranke fallen raus aus der Arbeitslosenstatistik Weiter sind es viele Arbeitslose, die älter als 58 sind, auch diese erscheinen nicht in der offiziellen Statistik. 2009 kam eine weitere Ausnahme hinzu: Wenn private Arbeitsvermittler tätig werden, zählt der von ihnen betreute Arbeitslose nicht mehr als arbeitslos, obwohl er --keine-- Arbeit—hat—Und: Darüber hinaus tauchen bundesweit 134.000 nicht erwerbstätige Personen - die korrigierte sogenannte stille Reserve - in keiner Arbeitslosenstatistik auf, weil diese sich entmutigt vom Arbeitsmarkt zurückgezogen haben und sich nicht (mehr) als arbeitslos registrieren lassen.
Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen,
Wer die tatsächliche Arbeitslosigkeit erfassen will, muss sich diese erarbeiten. Die echte Arbeitslosenzahl wird nicht verschwiegen, dass will ich auch gar nicht behaupten, sie wird nur unter dem schwer zugänglichen Begriff „Unterbeschäftigung” veröffentlicht und in den Mitteilungen immer unter der offiziellen Arbeitslosenzahl angeordnet. Das Resultat: Die echte Zahl der Menschen, die keinen Job haben, ist kaum bekannt. Viele Medien berichten nur über die offizielle Arbeitslosenzahl. Die Bundesagentur für Arbeit ist auch nicht das Problem, diese würde selber eine höhere Arbeitslosenzahl ausweisen, es ist die Politik die der Arbeitsagentur durch Änderungen im Sozialgesetz vorschreiben, bestimmte Gruppen von Arbeitssuchenden, wie zuvor genannt, aus der offiziellen Zahl herauszurechnen.
Mit einem Blick auf den Kreis Bergstraße können alleine im Monat September 2081 Erwerbslose zu der offiziellen Zahl von 5592 hinzugezählt werden. Mal ehrlich, gemessen daran kann ich nur sagen, was wir wirklich nicht brauchen ist die Inszenierung eines nicht vorhandenen Jobwunders.
DIE LINKE ist nicht glücklich darüber, dass die scheidende Bundesregierung den Arbeitsmarkt in einer wirklich krassen Schieflage hinterlässt. Millionen Menschen leben in prekären Verhältnissen, Bundesweit müssen 1,2 Millionen Erwerbstätige ihr Einkommen mit ergänzendem Hartz IV aufstocken. Mehr als jeder fünfte Vollzeitbeschäftigte arbeitet zu einem Niedriglohn. Und: Jede dritte offene Stelle kommt aus dem Bereich der Leiharbeit.
Nun, daran kann unser Antrag jetzt zwar nichts ändern, jedoch sind wir fest davon überzeugt, dass Veränderung mit Transparenz beginnen muss. Einer Transparenz die Informiert und nichts verschweigt. Deshalb soll der Kreis Bergstraße mit aktualisierten Daten über die tatsächlichen Probleme am Arbeitsmarkt, unter Berücksichtigung aller Parameter, berichten.
Rede zur Kreistagssitzung im November
Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Akteneinsichtsausschuss - Der Rückwärtsgewandte Blick hinter die Kulissen auf ein ewiges Zuschuss-Geschäft war vielleicht notwendig, jedoch unabhängig vom Akteneinsichtsausschuss bleibt die Frage wie es weiter gehen soll weiterhin unbeantwortet. Zukunftsweisendes hat sich nicht daraus ergeben, insbesondere stellt sich dadurch nicht automatisch die so dringend benötigte Transparenz für die Zukunft ein. Sicher, wir können Anfragen stellen, was wir auch tun, jedoch haben wir es weiterhin mit einer gGmbH zu tun, eben einer GmbH die als privates Unternehmen weitgehend der Kontrolle politischer Gremien entzogen, eine GmbH die mit Geldern der Sparkassenstiftung und anderen alimentiert wurde. Gelder die dann in Folge z.B. Palliativeinrichtungen, Feuerwehr, Sport- und anderen Vereinen nicht zur Verfügung stehen. Kurz gesagt: Mit diesem Beschluss von einer -Kommunalen Arbeitsgemeinschaft- in eine gGmbH umzuwandeln, hatte sich doch der Kreistag selbst für die Odenwälder Variante der Nürburgring GmbH entschieden und für die gewünschte Intransparenz gesorgt.
DIE LINKE war nun mal diejenige Partei, die der Draisine, insbesondere in der Leuchtturm-Innovations-Variante, von Anfang an kritisch gegenüberstand. Schon die Linke Kreistagabgeordnete Barbara Chaluppa mahnte die Blockierung der Strecke für einen sinnvolle ÖPNV-Nutzung, mit einem rein touristischen Projekt an. Nein sie mahnte nicht nur an, sie machte aus ihrem Protest mit einer klaren Demonstrationshaltung keinen Hehl.
Realistisch gesehen wäre jedes private Unternehmen unter gleichen Bedingungen, wie sie bei der Draisine vorherrschen schon längst pleite, die permanenten außerordentlichen Zuschüsse der öffentlichen Hand kommen einer Insolvenzverschleppung gleich.
Übersicht außerplanmäßigen Zahlungen bzw. Forderungen
- 2015: 290 000 Euro Verlust
- 2015: 475.000 Euro wegen Vergabefehler
- 2016: 200.000 Euro
- 2017: 675.000 Euro Verlust
Nicht nur Landrat und Bürgermeister der betroffenen Gemeinden haben die Solardraisine auf den Weg gebracht, auch der Kreis und die Gemeindevertretungen der betroffenen Gemeinden tragen letztlich in ihrer damaligen Blindgläubigkeit die politische Verantwortung für das Desaster. Nur wen trifft es? Landrat und Bürgermeister welche die Verantwortung dafür tragen, sind nicht mehr im Amt. Auch bedingt durch das Ergebnis der Aktensichtung werden die Verantwortlichen doch zu keiner Zeit zur Rechenschaft gezogen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Tourismus um jeden Preis ist abzulehnen, vielleicht einzig und alleine die „Pedelec-Variante“, die damals von der Wählergruppe -Bürger für Wald-Michelbach- zur Kostenreduzierung vorgeschlagen wurde, wären die Anschaffungskosten im Vergleich zu den aktuellen Draisinen deutlich geringer ausgefallen. Aber da sture Profilierung mit einer angeblichen Innovation höher gehandelt wurde, war die Hoffnung auf Vernunft nicht mehr als ein frommer Wunsch einer Wählergruppe. Realistisch gesehen sollten wir wiederholt ernsthaft darüber nachdenken diese 1,4 Tonnen schwere unausgegorenen Draisinen von den Schienen zu nehmen und zwar jetzt wo die Instandhaltungskosten uns um die Ohren fliegen und sollten in Folge wiederholt die Pedelec-Draisine ins Spiel bringen.
Auch muss ich an der Stelle wiederholt darauf hinweisen, dass der Antrag seitens der Linken, endlich in die längst überfällige Planung zur weiteren Nutzung der Überwald-Bahn-Strecke, nach einer 15jährigen Laufzeit, zeitlich punktgenau und zu 100% am richtigen Ort gestellt wurde. Wenn jedoch die Unterstützung eines linken SPD-Flügels fehlt, oder sich gar in Luft auflöst, ja sogar Sven Wingerter, einem vehementen Verfechter der Überwald-Bahn nichts Besseres einfällt als gegen seine eigenen Prinzipien zu verstoßen, dann fehlt mir schlicht weg der Glaube auf zukünftig vernünftiges Handeln im Sinne der ländlichen Bevölkerung.
Politisches beharren – koste es, was es wolle, trägt DIE LINKE unter keinen Umständen mit. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Es gilt auch juristisch zu prüfen, ob die vom Land gezahlten Fördergelder wegen der drohenden Insolvenz der Überwald gGmbH zurückzuzahlen sind, bevor hier über weitere Zuschüsse der Kommunen nachgedacht wird. Parallelen zur Nürburgring GmbH drängen sich auf, die wegen Zahlungsunfähigkeit 2012 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt hat, weil die EU-Kommission die vom Land beantragte Rettungsbeihilfe nicht genehmigte.
Nach gerade mal 4 Betriebsjahren sind die Draisinen mehr als nur wartungsanfällig, es ist zu bezweifeln, dass die Draisinentechnik, ohne weitere massive Zuschüsse, einen längeren Zeitraum überhaupt überstehen wird.
Die LINKE fordert eine offene Diskussion, denn dem Bürger wird kaum noch diese Verschwendung von Steuergeldern zu vermitteln sein, indem weiterhin gutes Geld schlechtem hinterhergeworfen wird.
Der Akteneinsichtausschuss ist von der Realität eingeholt worden, weitere Zuschüsse müssen fließen damit das Projekt Jahr für Jahr hinübergerettet wird! Die Diskussion dürfte hiermit noch lange nicht erledigt sein, eine weitere offene Auseinandersetzung im Infrastruktur-Ausschuss ist zwingend notwendig um die Zukunft des Projektes und den weiteren Umgang mit der Strecke zu diskutieren.
Antrag Planungseinstieg zur Reaktivierung der Überwald-Bahn
Antrag für die Sitzung des Kreistages am 11. September 2017
Planungseinstieg bzgl. der Nutzung der Überwald-Bahn-Strecke nach Ablauf der Nutzungszeit von 15 Jahren durch die Draisine
Sehr geehrter Herr Kreistagsvorsitzender Schneider,
die Fraktion DIE LINKE im Kreistag Bergstraße stellt folgenden Antrag:
Der Kreistag Bergstraße möge beschließen:
Den Fachausschuss für Regionalpolitik und Infrastruktur zu beauftragen in die notwendige und zeitintensive Planung zur weiteren Nutzung der Überwald-Strecke für ein modernes Mobilitätskonzept für den Überwald einzusteigen. Es gilt vor Ablauf der 15-Jährigen Laufzeit der Draisine konkrete Ziele zu diskutieren und auch über eine mögliche Nutzung durch den SPNV ins Auge zu fassen. Hierzu sind gemeinsam mit dem Landrat Ideen und ein Konzept mit den erforderlichen Handlungsschritten zur Umsetzung zu erarbeiten. Über den Planungsstatus soll im Halbjahres-Rhythmus der Kreistag informiert werden.
Begründung:
Bei der Überwald-Bahn handelt es sich um eine Strecke mit einen hohem Verkehrspotential. Dies zeigt das Gutachten von Juni 2016 von Hessen Mobil, für das Hessische Wirtschafts- und Verkehrsministerium. In der Bestandsaufnahme wurden 21 Strecken für eine vertiefende Bewertung ausgewählt, die für eine Reaktivierung in Betracht kommen. Im Ergebnis waren es 15 von den 21 in Frage kommende Strecken, die für einen SPNV und damit für den Personenverkehr in Betracht kommen. In diesem engeren Kreis fällt die Überwaldbahn.
Dieses Potential gilt es durch die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs zu aktivieren, als zentrale Aufgabe einer staatlichen Daseinsvorsorge und einer damit verbundenen Mobilitätsgarantie, für eine breite Bevölkerungsschicht im ländlichen Raum, unter Einbeziehung des Tourismus. Christian Engelhardt, in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Verkehrsverbund Rhein-Neckar und Verkehrsdezernent Karsten Krug, sind somit aufgefordert, zusammen mit den Ausschussmitgliedern unter Einbindung der Überwaldgemeinden sowie notwendigen Fachkräften, nach Ablauf der Schienenbelegung durch die Draisine, ein konkretes Konzept mit Finanzierungsgrundlage zu erarbeiten.
Weiter Begründung erfolgt mündlich!
Pressemitteilung - Schülerbeförderung
„“DIE LINKE hakt nach! Was ist aus der Kritik gegenüber dem Fahrdienstunternehmen für Schülertransporte Anfang des Jahres geworden? Schlimme Arbeitsbedingungen wurden damals laut und auch der Auftraggeber Kreis Bergstraße musste sich erklären und zusichern den Vorwürfen auf den Grund zu gehen“, so Kreistagsabgeordnete Christiane Hennrich (DIE LINKE)
Kritische Faktoren wie ein unterirdischer Fahrer-Stundenlohn von vier Euro, dass man erst bezahlt wird nach Abholung des ersten Fahrgastes, schlechte Zustände der Fahrzeuge insgesamt, nebst Sicherheitsmängel und die nicht vergütete Zeit die zur Pflege der Fahrzeuge benötigt wird, wurden massiv angemahnt.
Auch der in Auftrag gebende Kreis Bergstraße kam nicht umhin, gegenüber dem damalig aufdeckenden Reporter-Team, Stellung zu beziehen. Landrat Engelhardt sicherte zu sich zu kümmern und in Folge zu überprüfen, ob die nicht unerheblichen Sicherheitsmängel zeitnah beseitigt wurden und der Fraktion DIE LINKE ist es auch wichtig, ob sich etwas an den schlechten Arbeitsbedingungen geändert hat.
Nach Ablauf eines Jahres gilt es beim Kreis bzgl. Stand der Dinge nachzufragen. Aus diesem Grund stellt DIE LINKE eine Anfrage für die nächste Kreistagssitzung am 6. November 2017:
- Wird das in den Medien kritisierte Unternehmen weiterhin vom Kreis beauftragt?
- Kann der Kreis als Auftraggeber inzwischen für die Sicherheit der Schülertransporte garantieren?
- Was wurde konkret zur Verbesserung der Sicherheit unternommen?
- Wurden bzgl. Der prekären Arbeitsbedingungen, bei dem besagten Unternehmen, Informationen eingeholt? Liegen dem Kreis dazu nähere Informationen vor und wenn ja welche und haben sich nach Auffassung des Landrates inzwischen die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten verbessert?
- Wurde ein Wechsel des Anbieters in Betracht gezogen?
Es geht nicht darum irgendjemand vorführen zu wollen, es sollte jedoch im Sinne aller sein sowohl für gerechte und annehmbare Arbeitsbedingungen zu sorgen, als auch Schülerinnen und Schüler sicher von A nach B zu transportieren“, unterstreicht Hennrich mit Nachdruck.
DIE LINKE – Anfrage im Kreistag soll neben der Aktensichtung mehr Klarheit zur Draisine schaffen
„Ist uns der Tourismus jeden Preis wert und wie lange sind die beteiligten Kommunen noch in der Lage, ein ewiges „Draufleggeschäft“ durchzuschleppen“, fragt Kreistagsabgeordnete Christiane Hennrich (DIE LINKE)!
„Neben dem möglichen Entscheid der Kommunen einem teuren Vergleich bzgl. Rückforderungszahlung der WI-Bank, aufgrund von Vergabefehlern, zuzustimmen, sieht auch Landrat Engelhard, dass die jährliche Zuschuss-Summe von 200.000 Euro, in den Folgejahren überschritten werden muss, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. Hinzu kommen u.a. die Fragen, wie teuer uns noch die Wartung der Draisinen kommen wird, wie viele Fahrten tatsächlich notwendig wären um das Projekt schwarze Zahlen schreiben zu lassen -In diesem Punkt gilt es zu beachten, dass die Strecke nur eingleisig befahrbar ist und sich aufgrund dessen eine Höherfrequentierung schwierig gestaltet- und auch gilt es zu klären, wie lange noch die Verträge mit der betreibenden Firma Mühlhäuser laufen und wer evtl. in Folge für den ordentlichen Draisinenbetrieb Sorge tragen wird?
Die bisher wenig ergiebigen Antworten und den sich häufenden Unklarheiten aus dem Akteneinsichtsausschuss, veranlassten DIE LINKE die genannten Fragen und mehr an den Kreis zu richten, um auch die Aspekte außerhalb der vorliegenden Akten (abgeschlossenen Vorgänge) ,zum Erhalt eines Gesamtbildes, zu beleuchten“.
Fraktionsvorsitzender Dr. Bruno Schwarz weiter: „Aufgrund der auf uns zukommenden höheren Kostenlasten, gilt es unabhängig vom Akteneinsichtsausschuss vorauszublicken und die Zukunft der Solardraisine zu klären. Dazu wünscht sich DIE LINKE einen gemeinsamen politischen Diskurs im Kreis und den beteiligten Gemeinden. Hat es tatsächlich erst eine Insolvenz Debatte gebraucht, damit wir uns jetzt und heute mit der finanziellen Schieflage dieses „Leuchtturm-Projektes“ auseinandersetzen? DIE LINKE will es nicht allein beim Fragen stellen bewenden lassen und unterstützt die Bestrebungen seitens Kreis, nach der Schaffung von der so dringend notwendigen Transparenz, Entwicklungspotentiale auszuloten um weiteren finanziellen Schaden für die beteiligten vier Kommunen möglichst gering zu halten. Genauso ist es unser Bestreben, nach Ablauf des Draisinen-Projektes, die weitere Nutzung der Überwald-Strecke wiederholt ins Auge zu fassen“, so Schwarz abschließend.
DIE LINKE unterstützt die Forderung von vier Bürgermeister dem Ausbau von Windanlagen in unserer Region Einhalt zu gebieten!
„Landkreise und Gemeinden sind aufgefordert sich klar und deutlich gegen einen übertriebenen Ausbau von Windanlagen, gerade in Waldgebieten, zu wenden. Die Bürgermeister von Heddesbach, Heiligkreuzsteinach, Schönau und Wilhelmsfeld machen es vor, indem diese eine Resolution ins Leben gerufen haben, um den weiteren Ausbau einzubremsen. Aus diesem Grund stellen wir den Antrag, dass der Kreistag Bergstraße die Resolution des Gemeindevertretungsverbandes-Schönau und seiner vier Mitgliedsgemeinden unterstützen soll“. Wortlaut: „Wir entsprechen der inhaltlichen Forderung der Reduzierung des Plangebietes bzgl. der Fläche Stillfüssl, welche im Entwurf des Regionalplans Südhessen ausgewiesen wurde, so dass zukünftig keine weiteren Anlagen mehr zulässig sind. Ebenfalls fordern wir durch die Unterstützung der Resolution, die Begrenzung auf max. fünf Anlagen im Gebiet Flockenbusch und das auch im Greiner Eck, neben den bereits genehmigten und errichteten Anlagen, keine weiteren genehmigt werden. Auch unterstützen wir die Forderung, nach einer besseren länderübergreifenden Abstimmung der Planung“, zitiert Kreistagsabgeordnete Christiane Hennrich (DIE LINKE) aus dem Antrag.
Fraktionsvorsitzender Dr. Bruno Schwarz (DIE LINKE) betont: „Alle kommunalen Vertreter stehen gegenüber der Bevölkerung in der Verantwortung, mit Augenmaß und Sachverstand der Energiewende gegenüber zu treten. Ein zu viel an Windkraft in der ländlichen, bewaldeten Region darf es nicht geben. Hinzu kommt, dass der Kreis Bergstraße keinen Plan verfolgt, wie die Energiegewinnung insgesamt aufgestellt werden sollte. Diesbezüglich gilt es auf den zweiten Antrag der LINKEN einzugehen, der die Erarbeitung eines Energiekonzeptes verfolgt. Dieses gilt es in mehreren Arbeitsschritten umzusetzen. Ausgehend von einer Bestandsanalyse, sollen regionale Energie- und Einsparpotenziale ermittelt und anschließend in zielgerichteten Szenarien und einem Leitbild weiterentwickelt werden. Auf dieser Basis müssen Handlungsfelder und Schwerpunkte identifiziert, Instrumente und Organisationsstrukturen benannt und zielgruppenspezifische Maßnahmen zur Erreichung der Energie- und Klimaschutzziele konzipiert werden. Integraler Bestandteil ist eine allumspannende Kommunikationsstrategie und Öffentlichkeitsarbeit. Mit dem Energiekonzept für die Planungsregion Kreis Bergstraße, sollen die übergeordneten energiepolitischen Ziele, auf die Region angepasst dargestellt werden. Darüber hinaus werden damit Akteuren aus der Region und den darin befindlichen Kommunen Leitlinien und Handlungsansätze an die Hand gegeben, die einer zukünftigen, sicheren, regionalen sowie bezahlbaren Energieversorgung, unter Inanspruchnahme erneuerbarer Energien und unter dem Gedanken der Energiesparsamkeit, Rechnung tragen. Das Konzept leistet damit einen Beitrag zur Optimierung und weiteren Steigerung der regionalen Wertschöpfung durch die Energieproduktion vor Ort. Zusätzlich soll auch der Befürchtung der Bevölkerung, bzgl. „Wildwuchs“, Ausuferung der weiteren Planung von Windenergieanlagen, entsprochen werden“.
„Es ist nicht richtig, gerade von politischen Protagonisten, mit platten Wahlkampfparolen die Windkraft zu verurteilen um zu gefallen, ohne parallel Lösungsansätze für die zukünftige Energiegewinnung zu verfolgen. Nur „gegen etwas zu sein“ oder mit unhaltbaren Versprechungen zu arbeiten, ist abzulehnen. DIE LINKE fordert realistische Politik mit Augenmaß und Einsatz im Sinne der Bevölkerung“, so Christiane Hennrich abschließend.
Antrag - Krankenhaushygiene in der Umsetzung
Antrag für die Kreistagssitzung am 19. Juni 2017 - Krankenhaushygiene in der Umsetzung
Sehr geehrter Herr Schneider,
Der Kreistag Bergstraße möge beschließen:
Aufgrund der Problematik durch Infektionen mit multiresistenten Keimen in Klinikbetrieben hält es DIE LINKE für wünschenswert, über die Umsetzung von Hygiene-Maßnahmen im klinischen Betrieb des Kreiskrankenhauses, durch das entsprechende Fachpersonal, im Haupt- und Finanz-Ausschuss informiert zu werden.
Begründung:
Nach der positiven Beantwortung der Anfrage vom 15. Februar 2017 bzgl. des Vorhaltens des notwendigen Hygiene-Personals in der Vitos-Klinik, bittet DIE LINKE um Informationen zu der Umsetzung von Hygiene-Maßnahmen. Angesichts der Tatsache, dass in Deutschland weiterhin Menschen an Krankenhauskeimen sterben, wäre es wünschenswert, unter dem Aspekt „Alle Krankenhäuser müssen sicher sein“, weiter in die Materie der Hygiene-Bedingungen in Krankenhäusern Einblick nehmen zu können. Im Rahmen des Haupt- und Finanz-Ausschusses sollten Hygiene-Fachkräfte geladen werden, um dort über die aktuelle Situation des Infektionsschutzes und der Prophylaxe, insbesondere gegen nosokomiale Infektionen im Kreiskrankenhaus Heppenheim zu berichten.
https://share.pdfsharing.com/ce301abb8df0d364945d12ae39e32235
Schulentwicklungsplan - Wenn Strukturen mal verschwunden sind bleibt es leider oft dabei!
„Schulentwicklungsplan klingt grundsätzlich positiv, nur leider ist dem nicht immer so! Der Schulentwicklungsplan gilt für den Zeitraum 2016 – 2021 und ist mit Empfehlungen und Auflagen gefüllt, der leider gerade für die ländliche Region einschneidendes beinhaltet“, so Christiane Hennrich -Mitglied der Schulkommission des Kreises Bergstraße und Gemeindevertreterin der Gemeinde Wald-Michelbach.
„Der Unterricht an Grundschulen, mit weniger als 80 Schülerinnen und Schüler, soll zunehmend jahrgangsübergreifend organisiert werden. In dem oben genannten Zeitraum werden voraussichtlich 12 Grundschulen im Kreis betroffen sein. Auch eine Stabilisierung oder auch Anstieg der Schülerzahlen ist kaum zu erwarten. Hier gilt es insbesondere die Grundschule in Unter-Schönmattenwag zu erwähnen, für diese Schule soll die Option geprüft werden, bei anhaltender Entwicklung, ob die Variante der Verbundschule in Frage käme. Es ist in den Raum zu stellen, inwieweit dann noch die Selbstständigkeit der Schule gewährleistet sein kann? Eltern einbinden und mitnehmen ist ein wesentlicher Bestandteil der allem voraus gehen muss! Käme es zu der Verbundschule, wird evtl. über Namensgebung und Verortung diskutiert", so Hennrich weiter.
"Der Landesrechnungshof hat letztes Jahr die Schließung von Zwergschulen gefordert. Dem ländlichen Raum sollte aber– auch im Schulbereich – eine besondere Bedeutung zukommen. Die Forderung des Landesrechnungshofes zeigt deutlich die neoliberale Ausrichtung, unter der die derzeitige Bildungspolitik leidet. Es ist wichtig, dass sich die Kommunalpolitik stets für ein wohnortnahes Schulangebot einsetzt. Die Schülerbeförderung im ländlichen Raum ist schon ohne weitere Schulschließungen stellenweise absolut inakzeptabel. Sicherlich kann über eine Änderung der Schul- und Unterrichtsstruktur diskutiert werden, und auch das Modell der Schulverbünde ist grundsätzlich nicht unattraktiv, nur ist dies transparent und offen mit der Elternschaft zu kommunizieren.
Hinzu kommt die Aufhebung der Abteilung für Lernhilfe an der Adam-Karrillon-Schule im Ortskern Wald-Michelbachs. Dies ist ebenfalls ein Ausdruck einer Sparpolitik, begründet auf der Basis von sinkenden Schülerzahlen ohne Rücksicht darauf, dass Schülerzahlen schon immer schwanken und dies nichts Neues darstellt. Etwas abzuschaffen geschieht leider schneller, als wieder etwas auf die Beine zu stellen. Wenn Strukturen mal verschwunden sind, bleibt es gerne dabei“, zieht Christiane Hennrich ihr abschließendes Fazit.
LINKE weist auf Geschäftsordnung hin
DIE LINKE in Heppenheim weist auf einen geschäftsordnungswidrigen Vorgang in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung hin.
Stadtverordneter Yannick Mildner hatte am 04.09. eine Anfrage zum Thema Freilichtbühne eingereicht. Diese war auch auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung am 05.10. In der Heppenheimer Geschäftsordnung steht, dass Anfragen bei der nächsten Sitzung beantwortet werden, sofern sie 21 Tage vorher eingereicht wurden. Die Frist wurde durch Mildner eingehalten. Dennoch erfolgte bei der Sitzung und auch bis dato noch keine Antwort. Auf Mildners Hinweis, dass die Anfrage eigentlich schon beantwortet sein müsste, da der entsprechende Absatz in der Geschäftsordnung steht, hatte Burelbach geantwortet, dass das nicht stimme und er sich sicher sei, dass es keine Regelung dazu gäbe. Der Stadtverordnete fragte deshalb bei der Kommunalaufsicht nach. Dabei wurde ihm bestätigt, dass Anfragen, die mindestens 21 Tage vorher eingereicht werden, bei der nächsten Sitzung beantwortet werden müssen. Kann eine Anfrage innerhalb dieses Zeitraums nicht beantwortet werden, so ist die Stadtverordnetenversammlung bzw. der Anfragende unter Angabe der Gründe hierüber zu informieren und die Beantwortung umgehend nachzuholen.
LINKE fordert mehr Initiative bei Sozialem Wohnungsbau
DIE LINKE in Heppenheim prangert die Not beim Sozialen Wohnraum an. So ergab die Beantwortung einer Anfrage des Stadtverordneten Yannick Mildner, dass derzeit 116 sozialwohnungssuchende Haushalte auf der Warteliste der Stadt Heppenheim stehen.
Bei der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung stimmten die Stadtverordneten zudem über eine Verwaltungsvorlage zur Außerplanmäßigen Auszahlung von 415.000€ für die Sanierung der Friedensstraße 6 ab. Laut Antragstext sei die Situation auf dem Wohnungsmarkt zu Beginn des Haushaltsjahres noch nicht absehbar gewesen. Die Sanierung der Friedensstraße 6 zur Schaffung von sozialem Wohnraum sollte analog zur Sanierung der Friedensstraße 8 nach deren Fertigstellung im nächsten Jahr erfolgen. Aufgrund des gestiegenen Bedarfs an Wohnraum sei allerdings eine zeitnahe Umsetzung der baulichen Maßnahme erforderlich. Laut Mildner ist die Not auf dem Sozialen Wohnungsmarkt in Heppenheim aber schon lange bekannt. Im Koalitionsvertrag vom 20.04.2016 zwischen CDU und SPD steht unter dem Punkt „Soziales“, dass man sich dafür einsetzen wolle, mehr bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwache Bürger zu schaffen. Der bislang einzige geplante Soziale Wohnraum sei aber jener in der Weinheimer Straße hinter Konrad-Adenauer-Schule, wo lediglich bis zu 30 Wohnungen entstehen könnten. Dies sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. Allerdings sei bei allen Bauprojekten immer wieder darauf hingewiesen worden, dass Sozialer Wohnraum dringend benötigt würde. Weder im Neubaugebiet Nordstadt II noch bei der Alten Kaute sei dieser aber berücksichtigt worden. Dabei ist es laut Mildner möglich, bei Neubauprojekten ein Mischgebiet zu schaffen: „Das kann man an der Heppenheimer Weststadt erkennen, wo Hochhäuser, Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser nahe beisammen sind.“
Laut LINKEN in Heppenheim müsse man sich auch an Land und Bund wenden, um zu erörtern, ob man Fördermittel für den Sozialen Wohnungsbau bekommt. Es sei nicht ausschließlich in der Verantwortung der Kommune, für Sozialen Wohnraum zu sorgen. Es müsse sich aber mehr tun. Die Behauptung allerdings, dass die Situation des Sozialen Wohnungsmarktes in Heppenheim nicht absehbar war, könne so nicht stimmen.
- Anfrage_Sozialer_Wohnraum_Yannick_Mildner.pdf PDF-Datei (490 KB)
LINKE in Heppenheim startet Online-Umfrage
Der Stadtverband der LINKEN in Heppenheim hat eine Befragung zu einigen Themenbereichen in Heppenheim gestartet. So möchte die Partei erfahren, was die Bürger als wichtig erachten, in welchen Bereichen es in Heppenheim gut läuft und wo es Verbesserungswünsche gibt. Jene Wünsche kann man schließlich auch online äußern. So werden die Bürger aufgefordert, zur Innenstadt, Sozialem Wohnungsbau, Jugend-Freizeitmöglichkeiten, Umwelt und Natur sowie dem Öffentlichen Personennahverkehr, Stellung zu nehmen. Im Anschluss wird die Befragung ausgewertet. „Das mittel- und langfristige Ziel ist die Verbesserung der Lebensbedingungen der Heppenheimer Bürger“, so Stadtverordneter Yannick Mildner. DIE LINKE stehe für Transparenz und die Einbeziehung der Bürgerschaft. Zu gewinnen gibt es außerdem einen hochwertigen Geschenkkorb mit hessischen Spezialitäten. Der Stadtverband hofft auf rege Beteiligung.
DIE LINKE hat im Kreis Bergstraße einen neuen Ortsverband gegründet. Am vergangenen Freitagabend fanden sich in Heppenheim die Gründungsmitglieder zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Stadtverordneter Yannick Mildner leitete die Sitzung, auf deren Tagesordnung u.a. ein Überblick über die bisherige Arbeit in der Stadtverordnetenversammlung stand. Der 24-Jährige zeigte sich hocherfreut über die Gründung: „Der Stadtverband wird als kreatives Denkzentrum für Anträge und Anfragen zur Stadtverordnetenversammlung wirken und aktiv daran arbeiten, Heppenheim lebenswerter zu machen.“ Bruno Schwarz, Kreistagsabgeordneter und Vorsitzender von DIE LINKE im Kreis Bergstraße, nannte die Notwendigkeit für eine starke LINKE in Heppenheim: „Die Arbeit vor Ort ist immens wichtig. Bürgernähe darf keine Floskel sein, sondern muss konkret vor Ort geschehen.“
Wichtige Anliegen sind für DIE LINKE in Heppenheim u.a. beim Thema ‚Sozialer Wohnungsbau‘ weiter Druck zu machen, Heppenheim ökologischer zu gestalten, älteren Menschen ein attraktives Leben in der Kreisstadt mit vielen Möglichkeiten zu bieten und gleichzeitig Räume für die Jugend zu schaffen. Mitmachen im Stadtverband darf jeder, der in Heppenheim wohnt, egal ob in der Zentralstadt oder in den Ortsteilen. Auch Anregungen und Ideen von Auswärtigen werden gerne diskutiert. Melden können sich interessierte Bürger unter heppenheim@dielinke-bergstrasse.de.
DIE LINKE möchte Stadtbus zur Heidelberger Straße
Antrag DIE LINKE Viernheim
Viernheim (hms) – Die vielen Einzelhandelsgeschäfte in der Heidelberger Straße sind von vielen Bürgerinnen und Bürgern ohne Kraftfahrzeug kaum erreichbar. So das Fazit der Stadtverordneten Tugce Sebnem Altinalan und Albert Weißenberger nach einem Ortstermin in der Heidelberger Straße.
„Ohne Auto geht da soviel wie nichts“, war sowohl von Passanten, aber auch von Gabi Zimmermann vom Edeka-Markt Zimmermann zu hören. Da ziehen Einzelhändler und Kunden an einem Strang und würden eine zeitnahe Verbesserung begrüßen. „Die Anbindung durch den Stadtbus wird von uns in der nächsten Stadtverordnetensitzung beantragt“, so Tugce Altinalan „denn die derzeitige Situation des Öffentlichen-Personen-Nahverkehrs zwingt die Kunden aus der Stadt oder vom Bahnhof, in komplizierten Umwegen zu laufen oder ein Kraftfahrzeug zu benutzen. Dieser Aufwand, insbesondere für ältere Menschen, Kinder oder Menschen die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, ist nicht ohne weiteres zumutbar.“
„Zumal nicht jeder in diesem Personenkreis entsprechend mobil sein kann“, fügt Albert Weißenberger hinzu. Man ist sich mit allen Betroffenen einig: „Der derzeitige Zustand schränkt die Wahl der Einkaufsmöglichkeiten und der freien Auswahl erheblich ein“. Zukünftig sollte grundsätzlich, so DIE LINKE, bei Ansiedlung von Handel und Gewerbe, die Erreichbarkeit zu Fuß ein Kriterium sein. Das ist, wie man in Gesprächen erfahren konnte, im Interesse aller Beteiligten.
DIE LINKE in Heppenheim hat einen Antrag zum Frühjahrsmarkt eingereicht. Hierbei soll vom Magistrat geprüft werden, ob ein Standortwechsel an die Orte Graben, Parkhof oder zum alten Bereich zwischen Stadion und Schwimmbad möglichst ist. Im Anschluss soll der Stadtverordnetenversammlung ein Bericht vorgelegt werden, der die drei Standorte evaluiert. Im Jahr 2007 war das Fest auf den Europaplatz gezogen. Seitdem haben Besucher und Stände stetig abgenommen. Auch dieses Jahr kamen trotz bestem Wetter nur wenig Menschen.
„Die Betreiberfamilie Schneider wünscht sich einen Umzug an einen der drei oben genannten Plätze. Laut ihr ist es immer schwieriger, andere Schausteller nach Heppenheim zu holen, von denen in den letzten Jahren schon einige abgesprungen sind. Der Frühjahrsmarkt ist in seiner Existenz gefährdet. Der Europaplatz liegt nicht im Stadtzentrum. Weiterhin ist er schwer zu erreichen, da der Zugang von der Innenstadt weder besonders fußgänger-, noch fahrradfreundlich ist. Ebenfalls fehlen Hinweisschilder in der Stadt, die den Weg zum Frühjahrsmarkt aufzeigen“, so Stadtverordneter Yannick Mildner in seiner Begründung für den Antrag.
Laut der LINKEN gehöre das Fest deshalb wieder in Richtung Stadtmitte. Die Erhaltung und Durchführung von Festen wie Weinmarkt, Gassensensationen, Stadtkerwe, Festspiele oder eben auch Frühjahrsmarkt seien Veranstaltungen, die Heppenheim attraktiv machten und Leben in die Stadt brächten. Es sei deshalb die Aufgabe der Kommunalpolitik, sich für diese einzusetzen.
- Antrag Verlegung Fr烎hjahrsmarkt Yannick Mildner PDF-Datei (40 KB)
DIE LINKE in Heppenheim widerspricht der Aussage der SPD, sie sei bereits in ihrem Kommunalwahlprogramm von ihrer früheren Forderung zum Verzicht auf einen ersten Stadtrat abgerückt.
Stadtverordneter Yannick Mildner erklärt hierzu: „Im Programm der SPD zur Kommunalwahl 2016 findet sich die Thematik des Stadtrats schlicht und ergreifend überhaupt nicht wieder. Dem Wähler konnte somit nicht klar sein, dass die SPD sich mittlerweile für die Einsetzung eines hauptamtlichen Stadtrat ausspricht.“
Laut Meinung der LINKEN lässt sich eine Nicht-Erwähnung des Themas nicht mit einer Positionsänderung gleichsetzen. Da die SPD sich jahrelang gegen einen hauptamtlichen Stadtrat eingesetzt habe, hätte man nicht erahnen können, dass sie jetzt plötzlich dafür ist, nur weil dazu nichts im Wahlprogramm steht. Wenn die SPD dies wirklich hätte klar machen wollen, hätte die Forderung nach einem ersten Stadtrat mit ins Wahlprogramm gemusst, so die Haltung der LINKEN. Weshalb die Sozialdemokraten dies nicht gemacht haben, sei daher schleierhaft.
LINKE erwägt Ausbau von Ruftaxi nach Mittershausen-Scheuerberg
Derzeit sind die beiden Haltestellen „Am Auwiesenberg“ (Mittershausen) und „Seidenbacher Weg“ (Scheuerberg) die einzigen der Heppenheimer Stadtteile, die nur etwa alle zwei Stunden vom Ruftaxi angefahren werden. Die Buslinie 698 steuert die Haltstellen in Mittershausen und Scheuerberg lediglich drei Mal morgens (06:52, 07:21, 07:48) an. Die Buslinie 667 verkehrt nur bis zur Haltestelle „Mittershausen Abzweigung“, welche sich an der Siegfriedstraße befindet. Somit müsste man, wenn man mit dem Bus fahren wollte, also zunächst einen recht weiten Weg laufen oder mit dem Auto zur Bushaltestation gefahren werden. Vor allem für ältere Menschen ist dies nicht ohne Weiteres möglich.
- Anfrage_Ausbau_Ruftaxi_Yannick_Mildner.pdf PDF-Datei (503 KB)
Anlässlich der von der LINKEN beantragten Aktuellen Stunde zum Investitionsstau an hessischen Schulen erklärt Jan Schalauske, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
“Es ist offensichtlich, dass es einen massiven Investitionsstau in Hessens Schulen gibt. In so manchen Schulen ist der Unterricht sowohl für die Schüler als auch für die Beschäftigten schlicht unzumutbar, weil die Gebäude von Schimmel befallen sind, weil Feuchtigkeit eindringt, weil sogar Deckenteile herabzufallen drohen oder die sanitären Einrichtungen marode sind.“
Die Landesregierung wälze die Verantwortung dabei vor allem auf die klammen Kommunen ab und ließe Schülerinnen und Schüler sowie Eltern und Beschäftigte letztlich allein mit den Problemen. Auch das Kommunale Investitionsprogramm der Landesregierung sei nicht mehr als ein Trostpflaster, so Schalauske.
„Um den Investitionsstau zu beseitigen, reicht es bei weitem nicht aus, alle paar Jahre Sonderinvestitionsprogramme anzustoßen, um das Zerfallen von Schulgebäuden zu verhindern. Auch ÖPP-Projekte sind der falsche Weg, um Schulen zu sanieren. Hessen braucht eine dauerhaft höhere Investitionstätigkeit in den Kommunen und entsprechend dauerhaft besser ausgestattete Kommunen, die auch in der Lage sind, die notwendigen Investitionen durchzuführen.“
LINKE Bergstraße bei Pflegetag aktiv
DIE LINKE Bergstraße hat im Rahmen des Pflegetages am 12.05. das Heppenheimer Kreiskrankenhaus besucht. Die Kreistagsabgeordnete Christiane Hennrich sowie der Heppenheimer Stadtverordnete Yannick Mildner überbrachten den Pflegekräften kleine Aufmerksamkeiten. Mit diesen habe man einen Dank an die Pflegekräfte richten und gleichzeitig die Notwendigkeit von guten Arbeitsbedingungen aufzeigen wollen. Immer weniger Beschäftigte müssten immer mehr Patientinnen und Patienten in kurzer Zeit versorgen. Die Folgen seien fehlende Zuwendung, mangelnde Hygiene und mehr Unfälle. Die wenigsten Pflegekräfte seien in der Lage, unter diesen Bedingungen bis zur Rente durchzuhalten. Deshalb gelte es, zusammen mit anderen gesellschaftlichen Organisationen, wie beispielsweise den Gewerkschaften, für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen.
„Wir brauchen laut Einschätzung des Pflegewissenschaftlers Michael Simon 100.000 zusätzliche Pflegekräfte, um den Leistungsumfang in den deutschen Krankenhäusern ausreichend abdecken zu können. Es ist auch unsere Aufgabe als Kommunalpolitiker, dafür zu kämpfen und Defizite aufzuzeigen“, so Mildner.
Hennrich, die unter anderem mit Senioren arbeitet, weiß, wie wichtig ein gut ausgestatteter Gesundheitsbereich ist: „In der Klinischen Pflege ist die Überlastung das zentrale Problem. Die Überstunden werden teils schon im Dienstplan eingeplant. Die Pflege der Patienten kann also nur gewährleistet werden, wenn das Klinikpersonal Überstunden macht. Das ist ein Zustand, der nicht länger tragbar ist.“
Die Lösung für diese katastrophalen Zustände wäre laut LINKEN eine für alle Krankenhäuser verbindliche Quote, wie viele Kranke eine Pflegekraft maximal versorgen darf. Das sei der Kern einer gesetzlichen Personalbemessung, wie sie DIE LINKE, die Gewerkschaft ver.di und Pflege- und Ärzteverbände seit Jahren forderten. In Kalifornien zum Beispiel gebe es bereits eine gesetzliche Personalquote – ohne komplizierte Berechnungen und Modelle. Sie sehe etwa vor, dass auf einer Intensivstation eine Pflegekraft maximal zwei Patienten betreut, auf einer Normalstation eine Pflegekraft fünf Patienten und auf spezialisierten Stationen eine Pflegekraft vier Patienten.
Das sei finanzierbar, ohne die Beschäftigten mit höheren Beiträgen zu belasten. Voraussetzung dafür wäre, dass die paritätische Finanzierung der Krankenkassenbeiträge wiederkommt. Heute zahlen Arbeitgeber geringere Krankenversicherungsbeiträge als Arbeitnehmer. Bei den gesetzlichen Krankenkassen wird nur ein allgemeiner Beitragssatz von 14,6 Prozent je zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert. Darüber hinausgehende Kosten müssen die Versicherten in Form von Zusatzbeiträgen alleine tragen. Steige der Beitragssatz um 0,3 Prozent und werde gleichzeitig die paritätische Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung wiederhergestellt, müssten die Beschäftigten nicht mehr zahlen und es stehe Geld für die Aufstockung der Stellen zur Verfügung.
Gemeinsam mit ihrem Bundestags-Direktkandidaten Sascha Bahl wollen die LINKEN im Kreis Bergstraße das Thema Gesundheit in diesem Bundestagswahlkampf weit oben auf die Tagesordnung setzen.